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Gramzow – 200.000 Liter Rohöl bei Pipeline‑Havarie ausgelaufen

Gramzow – 200.000 Liter Rohöl bei Pipeline‑Havarie ausgelaufen

11.12.2025 | 11:07

Redaktion Polizeiticker Deutschland

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Gramzow – 200.000 Liter Rohöl bei Pipeline‑Havarie ausgelaufen

Am Mittwochnachmittag, 10.12.2025, schoss an der Pipeline von Rostock zur PCK‑Raffinerie in Schwedt (BB) eine Ölfontäne über 25 Meter in die Luft. Mindestens 200.000 Liter Rohöl traten aus. Feuerwehr und Gefahrgutkräfte waren stundenlang im Einsatz.

Am 10.12.2025 gegen 15:12 Uhr kam es in der Gemeinde Gramzow (Landkreis Uckermark) an einer Schieberstation der Pipeline, die von Rostock zur PCK‑Raffinerie in Schwedt (BB) führt, zu einer Havarie. Plötzlich schoss eine Ölfontäne von mehr als 25 Metern in den Himmel.
Nach ersten Erkenntnissen sollen am Nachmittag vorbereitende Arbeiten für einen geplanten Sicherheitstest an der Pipeline stattgefunden haben.
Eine absichtliche Fremdeinwirkung kann derzeit ausgeschlossen werden. Nach rbb‑Informationen war menschliches Versagen die Ursache: Bei der Vorbereitung des Tests eines Schiebers an der Pipeline sei ein Fehler passiert, der zum Austritt von Rohöl führte.
Gramzow – 200.000 Liter Rohöl bei Pipeline‑Havarie ausgelaufen

Die Feuerwehr Heinersdorf auf Weg zur Unglücksstelle. (Bildquelle: Ortsfeuerwehr Heinersdorf - Schwedt/Oder)

Zwei Arbeiter sollen von dem heftigen Rohölstrahl getroffen worden sein. Der Kontakt mit Rohöl kann Augenreizungen, schwere Organschäden verursachen oder im schlimmsten Fall tödlich sein. Nach Angaben der Feuerwehrleitstelle Nordost wurden „zwei Menschen von unserem Rettungsdienst behandelt“.
Das ausgetretene Öl schoss unter Druck von circa 20 Bar aus einem kleinen Leck heraus. Am Abend hieß es von der Feuerwehr Schwedt, dass mindestens 200.000 Liter Rohöl ausgetreten seien – die Menge könnte auch größer sein.
Gramzow – 200.000 Liter Rohöl bei Pipeline‑Havarie ausgelaufen

Auch die Feuerwehr Hohengüstrow war im Einsatz. (Bildquelle: Feuerwehr Hohengüstrow)

Auch nach Stunden trat am Abend noch Öl aus, wenn auch in geringerer Menge. Gegen Mitternacht konnte das Leck dann geschlossen werden. Spezialfahrzeuge mit Saugtechnik sind eingesetzt worden, um das Öl, das zurzeit auf einem nassen Acker stand, aufzunehmen. Der Einsatz wurde auch am folgenden Morgen fortgesetzt.
Weil Öl leichter als Wasser ist, schwamm das Rohöl nach dem Unfall auf der Oberfläche des sehr nassen Ackerbodens und sei nicht tief in den Erdboden eingesickert. Eine Verunreinigung des Grundwassers sei nach Informationen vom Abend deswegen unwahrscheinlich.
Vor Ort waren etwa 100 Kräfte der Feuerwehr sowie rund 25 Mitarbeiter der Raffinerie PCK im Einsatz. Spezielle Saugwagen und die Gefahrstoffeinheiten arbeiteten an der Eindämmung des Schadens.
Gramzow – 200.000 Liter Rohöl bei Pipeline‑Havarie ausgelaufen

Aufgabe der Feuerwehr war es, so viel Öl wie möglich abzupumpen. (Bildquelle: Ortsfeuerwehr Heinersdorf - Schwedt/Oder)

Brandenburgs Umweltministerin Hanka Mittelstädt (SPD, 38) kündigte an, am Donnerstag den Unfallort bei Gramzow zu besuchen, um sich ein Bild vom Ausmaß der Schäden zu machen.
Matthias Bruck, Sprecher des Brandenburger Umweltministeriums, sagte: „Wir kennen das Ausmaß der Schäden noch nicht, aber wir vermuten, dass es sehr groß ist. Wir befürchten, dass Öl in die Welse, einen Zufluss der Oder, gelangt ist. Die Feuerwehr hat schon Ölsperren ausgebracht. Das ganze Ausmaß des Schadens werden wir bei Tageslicht sehen.“
Quelle der Polizeinachricht: Feuerwehr Gramzow, PCK‑Raffinerie Schwedt, Regionalleitstelle Nordost

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