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Cold Case – Neue Ermittlungen zum Mord an Diana Bodi

Cold Case – Neue Ermittlungen zum Mord an Diana Bodi

13.12.2025 | 20:01

Redaktion Polizeiticker Deutschland

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Cold Case – Neue Ermittlungen zum Mord an Diana Bodi

Foto von Diana Bodi. (Bildquelle: Polizei Kaiserslautern)

Die 48-jährige Pflegekraft Diana Bodi verschwand im Dezember 2020 nach ihrer Ankunft in Kaiserslautern spurlos. Zwei Tage später wurde ihre Leiche verpackt an einem Verbindungsweg nahe der Innenstadt aufgefunden. Ermittler gehen davon aus, dass sie am 12.12.2020 getötet wurde. Ein neues Ermittlerteam hat die Untersuchungen im Dezember 2025 erneut aufgenommen.

Vorgeschichte

Diana Bodi stammt aus Ózd, einer Kleinstadt im Nordosten Ungarns. 48 Jahre alt, braune Augen, dunkles, lockiges Haar. Am rechten Unterschenkel trug sie eine auffällige Blumen-Tätowierung – ein Detail, das später bei ihrer Identifizierung eine Schlüsselrolle spielte. Ihr Lebensweg führt sie 2020 nach Deutschland, vermittelt durch eine Agentur für ausländische Pflegekräfte.
Ihre erste Anstellung ist bei einer älteren Dame im Raum Stuttgart. Das Verhältnis gilt als freundlich, dennoch wird das Arbeitsverhältnis nach sieben Tagen beendet. Der Grund: mutmaßliche Alkoholprobleme. Diana Bodi war offenbar suchtkrank. Die Vermittlungsagentur organisiert dennoch kurzfristig eine neue Stelle in Trier-Saarburg. Am 11. Dezember 2020 soll sie dort anfangen.
Cold Case – Neue Ermittlungen zum Mord an Diana Bodi

Diana B. wurde in einer Bankfiliale kurz vor ihrer Tötung aufgenommen. (Bildquelle: Polizei Kaiserslautern)

Am Tag zuvor telefoniert sie mit einer Freundin in Ungarn. Sie sagt, sie sei pleite. Ihr Konto ist leer. Am 7. Dezember wird sie an einem Geldautomaten in Aidlingen bei Stuttgart videografiert. Drei Abhebungen bleiben erfolglos. Es ist der erste dokumentierte Hinweis auf ihre finanzielle Notlage.

Die Fahrt nach Trier

Am 11. Dezember tritt sie die Reise nach Trier an. Sie fährt mit dem ICE von Stuttgart nach Mannheim, steigt dort in die Regionalbahn Richtung Trier über Ludwigshafen und Neustadt. Wegen eines Brandes an einer Eisenbahnbrücke verspätet sich der Zug erheblich. Gegen 18 Uhr steigt Diana Bodi in Kaiserslautern aus. Die Ermittler vermuten, sie hielt die Stadt für ihr Ziel. Während der Fahrt informiert sie ihre Agentur telefonisch: Sie sei auf dem Weg nach Trier. Danach ist ihr Handy nicht mehr erreichbar. Vermutlich war der Akku leer.
Cold Case – Neue Ermittlungen zum Mord an Diana Bodi

Diese Jacke trug die getötete Diana in der fraglichen Nacht. (Bildquelle: Polizei Kaiserslautern)

Am Bahnhof Kaiserslautern bittet sie eine niederländische Passantin um ein Telefon. Danach spricht sie eine unbekannte Personengruppe an. Sie wirkt müde, erschöpft, vielleicht auch orientierungslos. Möglicherweise bittet sie um Hilfe, ein Gespräch, Geld oder eine Übernachtungsmöglichkeit. Ihr Gepäck: ein großer dunkler Stofftrolley, eine Umhängetasche, eine Einkaufstasche mit Schuhen, Handy, Geldbörse – alles bleibt bis heute verschwunden.

Der letzte Tag: 12. Dezember 2020

Am Morgen des 12. Dezember, gegen 6 Uhr, registriert ein Geldautomat im Kaiserslauterer Hauptbahnhof zwei Abhebeversuche mit Diana Bodis Kreditkarte. Ob sie selbst oder eine andere Person am Automaten stand, ist unklar. Es ist der letzte dokumentierte Hinweis auf eine Aktivität im Zusammenhang mit ihr.
Danach verliert sich ihre Spur. Keine Zeugen sehen sie an diesem Tag. Keine Kameras zeichnen sie auf. Es gibt keinen Kontakt zu Freunden, keiner meldet sich. Was zwischen dem Morgen und dem Abend geschieht, bleibt bis heute eines der größten Rätsel des Falls.
Cold Case – Neue Ermittlungen zum Mord an Diana Bodi

Stiefel und Tattoo der Getöteten. (Bildquelle: Polizei Kaiserslautern)

Am späten Abend, zwischen 21 und 23 Uhr, filmt eine Überwachungskamera im Parkhaus Central in der Rosenstraße einen unbekannten Mann. Er fällt durch sein Verhalten auf: Er läuft mehrfach vor dem Eingang auf und ab.
Schließlich zieht er einen Einkaufswagen hinter sich her. Auf der unteren Ablage liegt ein großer, weißer Gegenstand. Die Polizei vermutet, dass es sich dabei um die verpackte Leiche von Diana Bodi handeln könnte.
Der Mann wirkt ruhig, zielgerichtet. Er scheint sich auszukennen. Der weiße Gegenstand wurde vermutlich in der Nähe des Parkhauses aufgeladen. Die Person könnte dort wohnen, arbeiten oder sich regelmäßig aufhalten. Ihre Identität ist bis heute ungeklärt. Ob es sich um den Täter handelt, ist offen.
Die Polizei geht davon aus, dass Diana Bodi an diesem Tag getötet wurde.
Cold Case – Neue Ermittlungen zum Mord an Diana Bodi

Aufnahmen des mutmaßlichen Täters, wie er einen großen, weißen Sack transportiert. (Bildquelle: Polizei Kaiserslautern)

Der Fund

Am Abend des 14. Dezember 2020 machen Passanten in einer Seitenstraße der Kaiserslauterer Innenstadt eine verstörende Entdeckung: In der Staubörnchenstraße liegt ein in Material verpacktes Bündel – darin die Leiche einer Frau.
Der Fundort befindet sich nur etwa 180 Meter vom Parkhaus Central in der Rosenstraße entfernt, wo ein Überwachungsvideo zwei Tage zuvor einen Mann mit einem Einkaufswagen und einem weißen Gegenstand aufgenommen hatte.
Die Staubörnchenstraße liegt ruhig, ein unscheinbarer Verbindungsweg nahe dem Einkaufszentrum „K in Lautern“. Genau diese Abgeschiedenheit könnte der Grund sein, warum der Täter diesen Ort wählte. Wer die Leiche hier ablegte, kannte sich offenbar aus, wusste, dass die Stelle spätabends kaum frequentiert ist.
Cold Case – Neue Ermittlungen zum Mord an Diana Bodi

Diese Hose trug Diana zum Tatzeitpunkt. (Bildquelle: Polizei Kaiserslautern)

Die Polizei geht davon aus, dass Diana Bodi bereits am 12. Dezember getötet wurde. Ihre Leiche lag demnach zwei Tage unbemerkt auf offener Straße. Zum Zeitpunkt des Fundes ist die Identität der Frau noch unbekannt – sie wird erst Wochen später durch internationale Vermisstenabgleiche als Diana Bodi aus Ungarn identifiziert.
Am Tatort sichert die Kriminaltechnik Spuren. Die Ermittlungen beginnen sofort und eine Frage steht im Raum: Wer war Diana Bodi – und warum musste sie sterben?

Die Ermittlungen: Spuren, Verdächtige und Sackgassen

Die Sonderkommission übernimmt. Im Fokus: das Video aus der Rosenstraße, Diana Bodis Reiseweg, ihre finanzielle Lage, ihr psychischer Zustand. Die Ermittler rekonstruieren ihre letzten Tage, befragen Kontaktpersonen, prüfen die Vermittlungsagentur. Die Abhebeversuche, das verschwundene Gepäck, der Mann mit dem Einkaufswagen – alles wird akribisch untersucht.
Im Juli 2021 wird das Überwachungsvideo veröffentlicht. Die Szene zeigt den Mann mit dem Einkaufswagen. Die Polizei betont: Er muss nicht der Täter sein, könnte aber wichtige Informationen haben. Trotz breiter Medienverbreitung bleibt die Identität des Mannes ungeklärt.
Eine Festnahme kurz vor Weihnachten 2020 bringt keinen Erfolg – der Verdacht bestätigt sich nicht. Hinweise aus dem In- und Ausland gehen ein. Eine Frau aus den Niederlanden erinnert sich, Diana am Bahnhof getroffen zu haben. Auch diese Spur verläuft ins Leere.
Der Fall bleibt trotz intensiver Ermittlungen ungeklärt. Das Kommissariat 11 führt die Akten weiter.

Öffentlichkeitsfahndung und Medien: Die Suche nach dem entscheidenden Hinweis

Die Polizei setzt auf breite Öffentlichkeitsarbeit. Bereits im Frühjahr 2021 werden Plakate gedruckt, Pressemitteilungen veröffentlicht, ein Fahndungsportal eingerichtet. Eine Belohnung von bis zu 10.000 Euro wird ausgelobt. Das Video aus der Rosenstraße wird verbreitet.
Der Fall wird zweimal bei "Aktenzeichen XY ... ungelöst" gezeigt. Die Ausstrahlungen bringen dutzende Hinweise, darunter auch die Zeugin aus den Niederlanden. Doch der entscheidende Durchbruch bleibt aus.
Im Februar 2025 zeigt die ARD-Sendung "Brisant" den Fall erneut. Die Polizei dreht mit einem TV-Team am Fundort und im Parkhaus. Wieder keine heiße Spur. Im Dezember 2025, zum fünften Jahrestag des Leichenfunds, übernimmt ein neues Ermittlerteam den Fall und hofft auf neue Hinweise durch Zeugen.

Hoffnung nach fünf Jahren

Fünf Jahre nach dem Verbrechen ist der Fall Diana Bodi weiterhin ungelöst. Doch die Polizei gibt nicht auf. Ende 2025 übernimmt ein neues Ermittlerteam beim Polizeipräsidium Westpfalz den Fall.
Ziel ist es, frische Perspektiven auf das bisherige Material zu werfen, offene Spuren erneut zu bewerten und neue Ansätze zu entwickeln.
Zum Jahrestag des Leichenfunds startet eine erneute Öffentlichkeitskampagne. Die Polizei appelliert an mögliche Zeuginnen und Zeugen, sich zu melden – auch anonym.
Noch immer ist eine Belohnung von bis zu 10.000 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Ergreifung des Täters führen. Es könnte nur ein einziger Hinweis fehlen, um Diana Bodis gewaltsamen Tod endlich aufzuklären.

Zeugenaufruf der Polizei Kaiserslautern

Fünf Jahre nach dem gewaltsamen Tod von Diana Bodi bittet das Polizeipräsidium Westpfalz erneut um Hinweise aus der Bevölkerung.
Haben Sie am 12. Dezember 2020, zwischen 21 und 23 Uhr, im Bereich Staubörnchenstraße, Rosenstraße, Richard-Wagner-Straße oder rund um das Einkaufszentrum „K in Lautern“ eine Person mit einem Einkaufswagen gesehen?
Erkennen Sie den Mann auf dem Überwachungsvideo aus der Rosenstraße wieder?
Haben Sie in dem Zeitraum verdächtige Beobachtungen gemacht oder können Sie sonstige Hinweise zum Fall geben?
Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, ist eine Belohnung von bis zu 10.000 Euro ausgesetzt.

Zeugenaufruf

Hinweise bitte an:

Polizei Kaiserslautern Telefon: 0631 369-13312 oder jede andere Polizeidienststelle

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