Brandenburg an der Havel – Schwerer Kindesmissbrauch im Maßregelvollzug
Brandenburg an der Havel – Schwerer Kindesmissbrauch im Maßregelvollzug
11.12.2025 | 12:36
Redaktion Polizeiticker Deutschland
Symbolbild (Bildquelle: Adobe Stock)
In der forensischen Klinik in Brandenburg an der Havel besteht der Verdacht, dass ein vorbestrafter Sexualstraftäter ein Kind schwer sexuell missbraucht hat. Der Vorfall soll sich bereits vor Monaten ereignet haben und wurde am 03.11.2025 bekannt. Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt.
Am 03.11.2025 wurde bekannt, dass es in der forensischen Klinik (Maßregelvollzug) in Brandenburg an der Havel zu einem schweren sexuellen Missbrauch eines Kindes gekommen sein soll.
Der Vorfall soll sich bereits vor mehreren Monaten ereignet haben. Das Gesundheitsministerium Brandenburg führte unmittelbar Prüfungen in der Einrichtung durch und erstattete am 10.11.2025 Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Potsdam.
Der Beschuldigte ist ein vorbestrafter Sexualstraftäter, der 2008 vom Landgericht Potsdam zu viereinhalb Jahren Haft sowie zur Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik verurteilt wurde.
Die Verurteilung erfolgte wegen Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung von Kindern. Er befindet sich derzeit im Maßregelvollzug ohne Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern und verweist zum Schutz der Persönlichkeitsrechte auf eine eingeschränkte Auskunftslage.
Bei dem mutmaßlichen Opfer handelt es sich um ein Mädchen, das gemeinsam mit seiner Mutter – der inzwischen neuen Partnerin des Beschuldigten – mehrfach zu Besuch in die Einrichtung gekommen war.
Besuche von Minderjährigen sind laut Klinikordnung nur in Begleitung Erziehungsberechtigter und in dafür vorgesehenen Räumen gestattet. Die genauen Zugangswege und Umstände des Vorfalls sind bislang ungeklärt.
Das Gesundheitsministerium kündigte den beiden ärztlichen Leitungen der Klinik fristlos und beauftragte ein externes Gutachten zur Prüfung gesetzlicher Vorgaben, Haus- und Besuchsordnungen sowie möglicher struktureller Defizite nach dem Brandenburgischen Psychisch‑Krankengesetz.
Die forensische Einrichtung der Asklepios-Klinik in Brandenburg an der Havel betreut derzeit 131 Patienten, darunter psychisch kranke oder suchtkranke Straftäter in Therapie sowie Personen in Sicherheitsverwahrung.
Quelle der Polizeinachricht: Staatsanwaltschaft Potsdam