Header Logo

Polizei

ticker

Bexbach SL – Neue Details zur Tötung von Gerichtsvollzieher

Bexbach SL – Neue Details zur Tötung von Gerichtsvollzieher

28.11.2025 | 10:42

Redaktion Polizeiticker Deutschland

Nächster ❯

Bexbach SL – Neue Details zur Tötung von Gerichtsvollzieher

Symbolbild (Bildquelle: Adobe Stock, standret)

Am Mittwoch, 26.11.2025, gaben die Behörden neue Details zum tödlichen Angriff auf einen Gerichtsvollzieher in Bexbach bekannt. Der 58-Jährige war am Vortag bei einer Zwangsräumung unmittelbar nach Betreten der Wohnung mit einem Jagdmesser attackiert und tödlich verletzt worden.

Nach dem tödlichen Angriff auf einen Gerichtsvollzieher im saarländischen Bexbach sitzt der mutmaßliche Täter in Untersuchungshaft. Gegen den 42-Jährigen sei Haftbefehl unter anderem wegen des Verdachts des Totschlags ergangen, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Bernd Weidig auf einer Pressekonferenz von Justizministerium, Staatsanwaltschaft und Landespolizei in Saarbrücken.
Das Amtsgericht Saarbrücken habe die Untersuchungshaft angeordnet. Außerdem werde wegen eines tätlichen Angriffs auf und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt.
Nach ersten Erkenntnissen soll der Mann mit einem Jagdmesser mehrfach auf den Kopf und den Oberkörper des Gerichtsvollziehers eingestochen und ihn damit tödlich verletzt haben, sagte Weidig. Das Opfer sei noch am Tatort gestorben.
Demnach war der 58 Jahre alte Gerichtsvollzieher am Dienstagmorgen „anlässlich einer Räumung im Wege der Zwangsvollstreckung“ in der Wohnung des 42-Jährigen. Die Tat ereignete sich unmittelbar, nachdem der Beamte die Wohnung des Mannes betreten hatte.
Der hätte an diesem Tag das Haus nach Ablauf einer Frist räumen müssen. Drei Personen von der Hausverwaltung hätten den Gerichtsvollzieher dabei begleitet, sie seien aber nicht mit in die Wohnung gegangen.
Der Tatverdächtige aus dem Saarpfalz-Kreis war direkt nach der Tat im Stadtteil Oberbexbach festgenommen worden. Laut Weidig räumte er die Tat ein. Der Verdächtige sei nicht vorbestraft und ledig. Gegenwärtig werde gegen ihn allerdings auch wegen eines räuberischen Diebstahls ermittelt.
Zudem soll er in der Vergangenheit in dem Mehrfamilienhaus eine Nachbarin bedroht haben und mit 5 Gramm erworbenem Amphetamin erwischt worden sein. Ob er zum Tatzeitpunkt Drogen im Blut hatte, ist noch nicht abschließend geklärt. Hinweise auf ein politisches Motiv gebe es bislang nicht.
Nach Angaben der saarländischen Justizministerin Petra Berg war der Gerichtsvollzieher ein erfahrener Kollege, ein Ehemann und Vater. Die Landesregierung habe am heutigen Mittwoch Halbmast geflaggt.
Der Deutsche Gerichtsvollzieher Bund fordert angesichts der Tat ein besseres Schutz- und Sicherheitskonzept für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Außendienst. Als drei Hauptanliegen nannte der Vorsitzende Matthias Boek eine verbesserte Ausbildung, bessere Schutzausrüstungen wie etwa stich- und schusssichere Westen sowie einen höheren Schutz der Privatsphäre von Gerichtsvollziehern, da deren Wohnanschriften leicht herausgefunden werden könnten.
Bislang seien Gerichtsvollzieher meist in Zivil, also ohne Uniform unterwegs, auch um die Anonymität von Schuldnern zu wahren.
Im Saarland gebe es nach Verbandsangaben 47 aktive Gerichtsvollzieher. Der 58-jährige Beamte trug bei der Tat keine stichsichere Weste. Auf polizeilichen Begleitschutz hatte er verzichtet; dies liege im Ermessen des jeweiligen Gerichtsvollziehers, sagte Ministerin Berg.
Die Gewerkschaft Verdi beklagte eine zunehmende Gewalt gegen Beschäftigte der Justiz, des Justizvollzugs und weiterer Behörden. Die Zahl der Vorfälle sei signifikant gestiegen, sagte Christian Umlauf, Verdi-Geschäftsführer in der Region Saar-Trier.
Quelle der Polizeinachricht: Pressekonferenz Saarbrücken (Justizministerium, Staatsanwaltschaft, Landespolizei Saarland)

Erstmeldung

Bexbach SL – Gerichtsvollzieher (58) bei Vollstreckung erstochen

Kategorien:

Saarland
Ausland
Aktuell

Nächster ❯