Nach dem Messerangriff auf eine 26-jährige Frau und ihre vier Kinder in Bergkamen befindet sich der 20-jährige Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Ein Richter erließ am Sonntagabend Haftbefehl wegen versuchten Mordes in fünf Fällen.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Dortmund soll der Beschuldigte in der Nacht zum Samstag (15.12.2025) in der Wohnung der Familie zugestochen haben. Der Mann galt als enger Freund der Familie und hatte bereits mehrfach in der Wohnung übernachtet.

Am Freitagabend soll er ausgegangen sein und gegen 2 Uhr nachts in die Wohnung zurückgekehrt sein. Dabei habe er einen alkoholisierten Eindruck gemacht. Gegen 3 Uhr gingen er und die Mutter schlafen.

Gegen 5.30 Uhr soll es dann völlig unvermittelt zu dem Angriff gekommen sein. Zunächst habe der Tatverdächtige die schlafende Mutter attackiert. Trotz schwerer Verletzungen gelang es ihr, aus der Wohnung zu fliehen.

Anschließend soll der Angreifer die vier Kinder im Alter von drei, fünf, sieben und acht Jahren angegriffen haben. Im Treppenhaus seien Schreie aus dem Kinderzimmer zu hören gewesen.

Alle Opfer erlitten schwerste Stich- und Schnittverletzungen, insbesondere im Kopf- und Halsbereich. Die achtjährige Tochter soll bis zu 20 Verletzungen am gesamten Körper erlitten haben.

Bei dem siebenjährigen Jungen wurden Nervenbahnen im Gesichtsbereich durchtrennt, was zu Lähmungserscheinungen führte. Mutter und Kind mussten erneut operiert werden.

Inzwischen befinden sich alle Opfer außer Lebensgefahr. Die Mutter sowie die beiden ältesten Kinder wurden zeitweise intensivmedizinisch behandelt. Die achtjährige Tochter gilt als stark traumatisiert und leidet weiterhin unter erheblichen Schmerzen.

Zum Motiv gibt es nach Angaben der Staatsanwaltschaft bislang keinerlei Hinweise. Der Tatverdächtige schweigt zu den Vorwürfen. Hinweise auf eine psychische Erkrankung, Eifersucht oder andere Tatmotive liegen derzeit nicht vor. Auch die Mutter könne sich den Angriff nicht erklären.

Die Ermittlungen dauern an.